Seit Jahren steigt die Anzahl der berufstätigen Ärzte in Deutschland an. 2008 zählte die Bundesärztekammer rund 319.700 Ärzte, 2004 waren es 306.400. Dennoch gibt es Landkreise, in denen Ärzte fehlen und entsprechend überversorgte Gebiete (tagesschau.de: „Nicht überall optimal verteilt„)
Wie viel Ärzte an der PKV und GKV verdienen (Einnahmestruktur) zeigt das Statistische Bundesamt: Auf alle Ärzte berechnet, kamen 2007 rund 26 Prozent der Einnahmen von der PKV. Bezogen beispielsweise Allgemeinärzte 16 Prozent ihrer Bezüge von der PKV, Kinderärzte 20 Prozent, Augenärzte 31 Prozent und Hautärzte 45 Prozent.
Privatpatienten bringen somit mehr ein, da etwas mehr als 10 Prozent der Versicherten in privaten Kassen sind. In der privaten Krankenversicherung sind laut PKV-Dachverband rund 8,6 Millionen Menschen voll krankenversichert, 70 Millionen sind laut GKV-Dachverband in einer der gesetzlichen Kassen.
Im Vergleich zu den durchschnittlichen Einkommen der GKV-Mitglieder – also der Versicherten – sind die zu versteuernden Einkommen der niedergelassenen Ärzte laut Barmer-Krankenkasse sechs- bis siebenmal höher.
Je Praxisinhaber lag nach Destatis.de der durchschnittliche Reinertrag 2007 mit 142.000 Euro um 12,7% über dem von 2003. Zwischen den Ärzten gibt es aber enorme Unterschiede. Radiologen erzielten im Durchschnitt 264.000 Euro Reinertrag, Allgemeinmediziner 116.000 Euro. Vom Reinertrag gehen aber noch Krankenversicherungskosten und Altersvorsorge ab, da Ärzte Freiberufler sind.
Nachtrag, 31.8.2009:
FAZ, Immer mehr Ärzte „verkaufen“ ihre Patienten – Immer mehr Ärzte bekommen von Krankenhäusern Prämien für die Einweisung von Patienten. […] Aus der Krankenversicherung wird berichtet, die Einweisung eines Patienten, der eine neue Hüfte bekommt, ließen sich Krankenhäuser bis zu 1000 Euro kosten. Einen Teil davon holten sie sich anschließend bei „ausgewählten“ Reha-Einrichtungen zurück. […] Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe sagt, Geld für eine Einweisung zu nehmen, sei „total verboten“. […] „Fangprämien“ verstießen nicht nur gegen die ärztliche Berufsordnung, mahnt der Vorsitzende der Kassenärzte, Andreas Köhler. Sie seien auch aus berufsethischer Sicht nicht zu tolerieren.