4.1.1914 – Ein Darmstädter wird Graf in Bayern und 1917 sogar Reichskanzler

Der bayerische Ministerpräsident Georg Freiherr von Hertling (Zentrumspartei) wird in den erblichen Grafenstand erhoben. Und endlich gibt es einen Darmstadtbezug in einem Blog aus Darmstadt ;-), denn von Hertling wurde 1843 in Darmstadt geboren.

Vom 1. November 1917 bis zum 30. September 1918 wird also ein Darmstädter für einige Monate Reichskanzler sein. Ihm folgt der bekanntere Max von Baden.

Von Hertling war Professor für Philosophie an der Universität München, Katholik, Theologe, Reichtagsabgeordneter für die Zentrumspartei und zwischen 1909 und 1912 deren Fraktionsvorsitzender. Danach wurde er zum bayrischen Ministerpräsidenten berufen. Als er Reichskanzler wurde, war er schon am Erblinden, sodass er einen Aktenvorleser benötigte. Er war einer der erfahrensten deutschen Politiker, ein deutlicher Kontrast zu seinem Vorgänger dem preußischen, aber politisch unerfahrenen Georg Michaelis.

Als Wilhelm II. ankündigte, das parlamentarische System einzuführen trat Hertling zurück. Er war Konservativer und Monarchist und das war ihm zuviel Parlament.

Der Kartellverband verleiht eine Georg von Hertling-Medaille