Der ÖPNV ist ein Expertensystem, gibt es aber nicht zu

Ich habe ein Deutschlandticket, also muss das auch „abgefahren“ werden. Heute wollte ich mit dem Bus vom Johannesviertel in die Heimstättensiedlung. Ich guckte also online in den Fahrplan.Und stellte fest, dass ich mit dem ÖPNV 40 Minuten benötigen würde. Es sind aber nur vier Kilometer, da wäre ich ja zu Fuß fast schneller.

Ein genauerer Blick in den Fahrplan zeigte: Das Problem waren die zehn Minuten warten am Luisenplatz. Klar, zwei Minuten zum Umsteigen wären zu unsicher, aber zehn Minuten sind halt zuviel.

Also guckte ich noch genauer in den Fahrplan, welche Haltestellen angefahren werden: Aha, es war also besser, ich steige an der Haltestelle Pulverhäuser Weg aus und laufe etwas zurück Richtung Osten. Denn der Bus, der mich zur Haltestelle Kaiserschlag bringt, fährt eine Schleife nach Westen, macht dort ein paar Minuten Pause und fährt erst dann zum Kaiserschlag weiter.

Irgendwie seltsam, aber naja. Vor Ort stellte sich dann heraus, dass die Haltestelle Kaiserschlag eine Baustelle mit Straßensperrung ist. Was natürlich online nur in den Fußnoten steht und ich bei einen noch viel genaueren Blick auch lesen hätte können. Warum ist die Haltestelle online nicht rot markiert oder sowas? Und wo ist der Stadtpalnauschnitt zur Ersatzhaltestelle? Die ist nämlich 400 Meter entfernt, also auch nicht mal eben um die Ecke.

Die RMV-App schlägt einem manchmal auch vor ein Stück zu laufen, hier machte sie es nicht. Dabei wäre es hier gerade sinnvoll, denn das mit den 400 Metern zur Ersatzhaltestelle sagt sie einem auch nicht.

Und um den Fahrgast komplett zu verwirren stand in der Fahrplan-App, dass der H-Bus um 16.11 Uhr ausfällt. Um dann aber doch zu kommen. Wer deswegen dachte, dass er dann ja schonmal bis zur nächsten Haltestelle läuft, anstelle sich zu langweilen, der kam sich doch vereimert vor.