Der Prozess gegen den Bottroper Apotheker dem vorgeworfen worden war, Krebsmedikamente zu niedrig dosiert zu haben, ist zuende.
correctiv.org: Apotheker wegen gepanschten Krebsmedikamenten zu 12 Jahren Strafe verurteilt– Wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz in knapp 14.500 Fällen und Betrug in 59 Fällen wird der Apotheker zu zwölf Jahren Strafe verurteilt. Er wird aber nicht wegen Mordes, Körperverletzung oder dem jeweiligen Versuch verurteilt. (…) Statt wie in der Anklage formuliert, 56 Millionen Euro, berechnet das Gericht 17 Millionen Euro Schaden, die der Angeklagte zahlen muss. Der Richter Johannes Hidding verhängt zudem ein lebenslanges Berufsverbot als Apotheker.
Der Fall war vor einer Wirtschaftskammer verhandelt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte vor allem gewerbsmäßigen Betrug angeklagt, versuchte Körperverletzung und Verstöße gegen das Arzeneimittelgesetz.
Correctiv.org hatte ausführlich über das Verfahren und Betroffene berichtet.
Correctiv-Chef David Schraven kennt den Apotheker von früher und erinnert auch daran in seinem Kommentar.
David Schraven: Peters Opfer und Peters Wahrheit – Ich sehe den Jungen, der schräg hinter mir in der Schulbank sitzt. (…) Es gab einen Geburtstag, den hat er mit seinen Eltern in einer Eisdiele gefeiert und die Gäste, Schulfreunde, wurden von der Straße hereingeholt, als sie vorbeigingen. Sie bekamen ein Eis spendiert. (…) Er hat Medikamente gepanscht. Er hat Ausreden suchen lassen von seinen Anwälten. Er hat seine Familie ruiniert. Er hat sein Erbe ruiniert. Er hat sein Leben ruiniert. Und er hat die Leben von unzähligen Menschen zerstört, die gehofft haben auf Heilung. (…) Ich habe das Kind gesehen, das in einem Foto auf der weißen Tischdecke im Wohnzimmer die verlorene Mutter suchte. Ich habe den Mann gesehen, dessen Frau gestorben ist (…)