Krautreporter – „die etwas einfältige Aufteilung der Welt“

Die Krautreporter sind online. Da ich ja beim Marketing so meine Zweifel bekam, nun will ich auch zum Inhalt was sagen. Und habe Glück, dass es Frank Schmiechen bei der „Gründerszene“ schon geschrieben hat:

Die Krautreporter sind online – und haben den Journalismus nicht neu erfunden – (…) eine schöne Website, die soliden bis etwas naiven Journalismus präsentiert, der so wahrscheinlich auch in etablierten Medien seinen Platz finden würde. Euer Angebot wird sicher noch reichhaltiger und vielleicht finden sich dann auch Texte, die die etwas einfältige Aufteilung der Welt in schwarz und weiß einfach mal auf den Kopf stellen.

Ich weiß ja nicht, ob ich da seltsame Schwerpunkte habe, aber auf der deutschen vice.com oder welt.de entdecke ich aktuell genau so viele Texte wie bei Krautreporter, die mich interessieren. Drei bis vier. Naja.

Und da die Nahostartikel der übliche Mainstream sind, werde ich die Mitgliedschaft wohl eher nicht verlängern. (Und das mit dieser „Anne Frank“? Was wird denn da am Schluss des für Nichtmitglieder lesbaren Teils für ein Vergleich einfach so unreflektiert durchgeschaltet nur weil es ein anderer so gesagt hat? Krautreporter ist doch gerade keine Tageszeitung, wo es einen täglichen Redaktionsschluss gibt und man dann erst am übernächsten Tag die Gegenposition bringt.)

Die Längen, die andere kritisieren, finde ich ok, denn dass ist die andere Chance bei Online: Man hat eben auch mal Platz. (Die andere Online-Stärke ist, dass man verlinken kann, wenn es woanders schon (und besser) erklärt ist.)

Das Layout ist zwar sehr aufgeräumt, aber etwas wertiger (ein schönes Wort, weil jeder was anderes darunter verstehen kann) könnte es schon ausssehen. Vor allem stört mich, dass die Artikel nur in Überschriften links stehen (auf dem Tablet gibt es nur die Liste), übersichtlicher fände ich was zweispaltiges mit Anreißern und einem kleinen Bild. Macht jeder so? Ja, hat was mit Gewohnheiten der Leser zu tun und sie dort abholen.