Apothekenwechsel im Martinsviertel

Vor rund sieben Jahren schrieb der Stern, Darmstadt sei die Stadt mit der höchsten Apothekendichte (pro Einwohner) Deutschlands. Inzwischen sind es weniger geworden, erstens weil Apotheken schließen und zweitens es mehr Darmstädter geworden sind. Aus den zwei Apotheken am Willy-Brandt-Platz wurde beispielweise eine (die Fuchsche Apotheke übernahm die Fleming-Apotheke und zog in deren Räume), woanders machte eine ganz zu. Und nun heißt es „Abschied von der Martins-Apotheke„. Die Apotheke schließt, weil die Engel-Apotheke den Zuschlag des Vermieters für die Apotheke im bald benachbarten Quartierszentrum bekommen hat.

Und wie es der Zufall will: Die Martins-Apotheke war auch 2003 Thema im Stern-Artikel, und so wissen wir jetzt nicht nur das Ende, sondern auch den Anfang:

Eine eigene Apotheke zu besitzen war in der Lebensplanung der studierten Pharmazeutin Jutta Rechel aus Darmstadt nicht vorgesehen. (…) Allen Apothekenbesitzern, bei denen sie vorsprach, waren 5.000 Mark Tarifgehalt zu viel. (…) Als ihr ein Apotheker riet, sie solle umschulen, weil es zu viele Apotheker gebe, platzte Jutta Rechel der Kragen. Sie guckte sich ein Ladenlokal in einem Neubau an der Dieburger Straße in Darmstadt aus und wollte ihre eigene Apotheke eröffnen.

Die Apothekendichte in ganz Deutschland soll im europäischen Vergleich übrigens gar nicht so hoch sein. Platz 13. Mit 3.806 Einwohnern pro Apotheke bei insgesamt 21.548 Apotheken.