Gesundheitskosten

Eine Million neuer Arbeitsplätze hält Jürgen Banzer (CDU), Hessischer Minister für Arbeit, Familie und Gesundheit, im Gesundheitsbereich für möglich. „Das Gesundheitswesen ist einer der größten ökonomischen Antreiber“, sagte Banzer auf dem Neujahrsempfang der CDU-Weiterstadt.
„Das positive an der Gesundheitsbranche ist, dass sie konjunkturunabhängig ist“, sagte der Arbeitsminister. Zudem seien es Arbeitsplätze in Deutschland. Allerdings dürfe man dem Gesundheitssystem nicht zu viele Grenzen setzen, fand Jürgen Banzer. Deckelungen sowie übermäßige Kontrollen behinderten den medizinischen Fortschritt.

Banzer geht davon aus, dass die Deutschen zukünftig einen größeren Anteil des Bruttosozialprodukts ins Gesundheitswesen investieren müssen. Er erinnerte daran, dass in den Vereinigten Staaten der Anteil deutlich höher sei. Es fehle Geld im System. Wie viel sagte der Minister nicht, aber einige Milliarden Euro müssten umgeleitet werden. „Nicht schlagartig morgen, aber nach und nach.“


Der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttosozialprodukt (BSP) lag 2007 laut OECD in Deutschland bei 10,4 Prozent (USA: 16 Prozent). Damit liegt Deutschland seit mehren Jahren auf dem vierten Platz hinter der Schweiz (2007: 11 Prozent) und Frankreich (10,8 Prozent). Der OECD-Durchschnitt bei den Gesundheitsausgaben lag 2007 bei 8,9 Prozent.

Das bedeutet, man muss bei den absoluten Zahlen aufpassen, da sie je nach BSP mal höher und mal niedriger sind.

Frankfurter Rundschau, 11.4.2009, Diagnose: Propaganda – Die Ausgaben für das Gesundheitswesen sind im Jahr 2007 mit 252,8 Milliarden um 7,8 Milliarden oder 3,2 Prozent gestiegen! Geht sie also munter weiter, die Propaganda mit der sogenannten „Kostenexplosion“? Was dabei wieder nicht beachtet wird: Anteilig am BIP sind die Kosten sogar gesunken, von 10,5 Prozent auf 10,4 Prozent.