Ende August kam ein Vetternwirtschaftsskandal beim NDR hoch, vor zwei Tagen berichteten die Ruhrbarone und die Welt (ja, teilweise gleicher Autor) über Merkwürdigkeiten bei einem anderen ÖR-Sender.
Es geht um den ehemaligen Kopf der WDR-Programmentwicklung. Dem Mann werden hausintern Geschäfte mit seiner Ehefrau und einer verbandelten Firma nachgesagt. Die Innenrevision ermittelte, doch nach außen wird die Sache bis heute runtergespielt. Auf Nachfragen reagiert der Sender genervt. Es reiche aus, wenn gegenüber den Gremien Auskunft gegeben werde, heißt es. Auf Nachfragen der Presse antworte man daher nicht.
Inzwischen zweifele ich an den Gremien, die die ÖR kontrollieren. Vielleicht sollte man die öffentlichen Kontrolleure lieber direkt wählen, anstelle sie von den Landesparlamenten aus entsenden zu lassen. (Hat natürlich keine Chance, so schöne Einflussmöglichkeiten lassen sich Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und andere für relevant erachtete Gruppen natürlich nicht nehmen.)
Natürlich könnte man die ganz einfach kontrollieren, keine Gelder mehr über die GEZ an die Sender für fiktionales Programm. Dann werden ganz schnell Prioritäten gesetzt, dann ist da kein unübersichtlicher Apparat mehr und kein Milliardenkuchen mehr, dem einige offenbar nicht widerstehen können.
Wie gesagt, wenn eine Zeitschrift oder Zeitung sich zu viele Klopper leistet, kann der Kunde reagieren, (ich bekomme ja sogar manchmal den Ärger ab, wie der hiesige Verlag seine Drucker behandelt) bei den ÖR geht das nicht.
Zur NDR-Affäre gibt es übrigens zwei interessante Artikel:
jetzt.de – Mittelmaß und Wahn.
FAZ – Verblödung mit System