Riesenholzfüße, Seerosen aus Pappe auf dem Goetheteich, ein Haus ohne Dach oder eine kleine Wasserrinne geben dem unbedarften Spaziergänger zwischen Herrgottsberg und Ludwigshöhe Rätsel auf.
Es sind Kunstwerke des diesjährigen Waldkunstpfades (www.waldkunst.com). Die Füße stammen von Jems Koko Bi von der Elfenbeinküste und symbolisieren wie der Mensch durch die Natur schreitet, aber auch den Kontakt zwischen Mensch und Natur. Das Haus ist ein Werk Walter van Broekhuizens, es soll für das Leben in der Einsamkeit stehen. Der Niederländer Broekhuizen wurde dazu von dem dem Roman „Walden. Oder das Leben in den Wäldern“ von Henry David Thoreau inspiriert. Aber keine Kunst ohne Bürokratie. Das Haus hat kein Dach, weil sonst eine Baugenehmigung notwendig gewesen wäre.
Kuratorin Ute Ritschel hat 15 Künstler unter anderem aus Argentinien, Deutschland, Italien, Portugal, den Niederlanden, Schweden, den USA gewinnen können. Alle zwei Jahre organisieren sie und der Verein für Internationale Waldkunst einen Kunstpfad im Bessunger Forst. Dieses Jahr ist das Thema „Kreisläufe und Systeme“. Teilweise binden die Werke Objekte früherer Ausstellungen mit ein. Massimo de Giovanni hat gegenüber einem hölzernen U-Boot aus einen vergangenen Waldkunstpfad „Chaiselongues“ erbaut. Diese Sitz- und Liegegelegenheiten kann man aber auch als Wellen auffassen, die auf das U-Boot zulaufen. Das bei Kindern beliebte Boot ist übrigens eines der wenigen Werke, das permanent gepflegt und erhalten wird. Einige Werke sind auch ganz bewusst nicht für die Ewigkeit. So ist Regina Franks „Solarkleid“ auf der Sternwarte inzwischen vom Wind zerzaust.