Das Darmstädter Klinikum erwirtschaftete im Jahr 2006 ein Defizit von rund acht Millionen Euro. Vor diesem Hintergrund entstanden Überlegungen zu organisatorischen und strukturellen Änderungen, sagte Stadtrat Dierk Molter (FDP) in einem Gespräch mit „Die Lokale Zeitung“. Schon Anfang des Jahres 2007 sei deutlich geworden, „dass man einiges tun müsse, um auf eine wirtschaftliche Basis zu kommen“, sagte der für das Krankenhauswesen zuständige Dezernent.
So entstanden Überlegungen langfristig die Darmstädter Kliniken am Standort in der Grafenstraße zusammenlegen, berichtete Molter. Zudem könne man so Reibungsverluste durch die regelmäßigen Transporte zwischen den beiden Kliniken minimieren. Der Standort Eberstadt werde dafür aufgelöst.
„Das passiert aber nicht von heute auf morgen“, schränkte Stadtrat Molter ein und betonte: „Das Klinikum in Eberstadt bleibt für die nächsten Jahre erhalten.“ Wann die Verlegung in die Innenstadt spätestens abgeschlossen sei, konnte Molter nicht sagen. Der Dezernent wollte sich auf keine Jahreszahl festlegen, da dies unter anderem von den Finanzierungsmöglichkeiten abhänge. Wenn, dann findet die Verlegung schrittweise statt. So zog im April die Angiologie (Erkrankungen von Blut-und Lymphgefäßen) aus Eberstadt in die Innenstadt.
In die freigewordenen Räume zog die Eberstädter Neurologie ein, die so etwas mehr Platz hat. Wenn der Neubau der Medizinischen Kliniken in der Grafenstraße – voraussichtlich Ende 2008 – fertig ist, könnten die medizinischen Kliniken dort zusammengeführt werden, sagte Molter.
Dass ein Umzug noch nicht vor der Tür steht, belegt auch die Anschaffung eines Kernspintomographen, der Mitte Oktober in Eberstadt eintraf und der in einem eigenen Gebäude steht. „Geräte wie diese sollen die Attraktivität des Klinikums insgesamt steigern“, erklärte der Stadtrat. „Ziel ist es Wirtschaftlichkeit und Qualitätssteigerung ins Klinikum zu bringen.“