Wenn eine Frage einem zeigt, dass man ja gar nichts zu melden hat

Eine Buchhandlung ist dabei, mal eben Aushilfen fürs Weihnachtsgeschäft zu suchen.

Dafür hängt ein DIN A4-Bogen an der Kasse. Die Interessenten sollen sich bei Frau A. bzw. bei Frau B. melden.

Gut, da ich als arbeitsloser Biologe wohl leider die Zeit habe, ich ISBN von ISDN unterscheiden kann, ein Praktikum in einer Buchhandlung gemacht und auch mal ein Buch in der Hand gehalten hatte, fragte ich nach.

„Ja, wer sind sie denn und was sind Sie denn?“ fragte die Kassiererin und holte eine Liste zum sich eintragen raus. Denn der Laden hatte inzwischen festgestellt, dass Frau A. nur halbtags da ist und Frau B. nicht alle paar Minuten für Möchtegernaushilfen ihre Arbeit unterbrechen kann.

Also Name, Adresse, Beruf und Alter angegeben. Dann kam der Klassiker: „Wir rufen sie dann an.“ „Aha“, meinte ich „und bis wann?“

Schließlich möchte ich irgendwann ja auch wissen, woran ich bin und ab wann ich mir den Job abschminken kann. Die Dame an der Kasse wurde ungehalten und wiederholte die Sätze, die sie bisher gesagt hatte. Denn die Antwort darauf hatte sie von Frau A. und Frau B. nicht bekommen. Die Idee mit den Aushilfen für Weihnachten war ja schon klasse genug. Das reicht an Organisation für einen Tag.

Und zweitens wurde ihr mit meiner Frage klar, dass hinter ihrer „Mini-Macht“, die sie mit Namensammeln zugeteilt bekommen hat, rein gar nichts steckt, weil sich nicht mal einfache Fragen beantworten kann.

Nachtrag: Die Buchhandlung gibt es in der Größe von 2004 auch nicht mehr. Aber das liegt natürlich nicht daran, dass ich dort für einige Zeit nichts mehr gekauft hatte.