Nein, jetzt kommt keine Elegie, ob eines tollen Musikers, sondern einfach eine Erinnerung an 1984, als ich 15 Jahre alt war.
Damals musste man ja „Formel Eins“ gucken, wenn man Videoclips sehen wollte (und ohne Kabelanschluss kein MTV hatte).
Leider lief das immer zur Abendessenszeit und daher konnte ich das nur selten gucken. Aber eines Abends waren meine Eltern weg und freute mich endlich mal „Formel Eins“ zu sehen. Und dann? Es lief ein Special über den wohl gerade verstorbenen und mir völlig unbekannten – und so was von egalen – Alexis Corner. Was sehr schön zeigte, dass die Redaktion keine Ahnung von der Zielgruppe hatte. Wer Gummibärchen mag, mag nicht auch automatisch Zartbitterschokolade, nur weil in der aus Zucker ist.
„Formel Eins“ hatte man wegen des „Thriller„-Videos in die Nachtstunden verschoben. Wusste ich an dem Abend aber nicht, kam erst am nächsten Tag in der Schule raus. Aber ich war in Sachen Popmusik eigentlich ziemlich unwissend. Daher wusste ich lange nicht, dass das Ding was da dauernd auf SWF3 lief „Thriller“ war.
Als dann sein Album „Bad“ rauskam, kam er bei mir – weil immer weißer und immer spitznasiger geworden – in die Freak-Schublade – und nie wieder raus. Für mich hieß das Album „Mad“, sein späteres „History“ war bei mir „Hystery“.
Irgendwann 1999 kaufte ich dann mal auf einem Flohmarkt die „Thriller“-CD, aber eher für die Vollständigkeit des CD-Regals. So wie auch ein „ZZ Top“-Album (denn eigentlich fand ich die eher doof). Aber so kann ich seitdem sagen: „Das geht von Lee Aaron (find‘ ich tatsächlich gut) bis ZZ Top.“
Und die Coverversionen seiner Songs sind natürlich auch eine Art der Anerkennung:
Badesalz – Black or White
The Bates – Billy Jean