Der Philosoph Friedrich Nietzsche hat bei einer Überlegung um die „Büchse der Pandora“ einen interessanten Gedanken.
In der griechischen Sage geht es darum, dass die Hoffnung in einem Gefäß verbleibt, während Leid und Übel rausgekommen sind. Nietzsche findet aber, dass die Hoffnung das größte Übel ist:
Zeus wollte nämlich, dass der Mensch, auch noch so sehr durch die anderen Übel gequält, doch das Leben nicht wegwerfe, sondern fortfahre, sich immer von Neuem quälen zu lassen. Dazu gibt er dem Menschen die Hoffnung: sie ist in Wahrheit das übelste der Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert.
Die Hoffnung ist damit eine trügerisch hübsche Begleiterin, beispielweise kommt sie mit der Ausbeutung einher. Warum hält der Mensch selbst in aussichtslosen Lagen aus? Warum schmeißt man nicht hin? Weil man hofft, dass es besser wird, hofft im Lotto zu gewinnen, hofft in nächsten Jahr anzukommen, hofft, dass es schon irgendwie weitergeht.
(Oder biologisch: Die, die nicht hoffen konnten, waren nicht gut genug an die widrige Umwelt angepasst und hatten in der Evolution keine Chance.)