Für den britischen Admiral und Ersten Seelord John „Jacky“ Fisher war schon 1911 klar, wann es zum Krieg kommt: Im September 1914. Zu dem Zeitpunkt sollte der Nord-Ostsee-Kanal (damals Kaiser-Wilhelm-Kanal) fertig ausgebaut sein und somit breit und tief genug für die neuen deutschen Schlachtschiffe sein. Wie wir wissen, hat er sich nur um einen Monat verschätzt. Oder er wusste, dass das kaiserliche Marinekabinett auch 1911 geraten hatte, dass wenn es schon knallen muss, dann bitte damit zu warten, bis der Kanal fertig ist.
Grabenkrieg, endlose Belagerungen und Revolution. Das sagte schon 1898 einer für den nächsten großen Krieg voraus.
zeit.de: Die letzte Chance – Die große Friedenskonferenz von Den Haag 1899 – Jeder Krieg werde Jahre dauern, er werde aus einer endlosen Kette von Belagerungsoperationen bestehen, die Soldaten würden sich in einem auszehrenden Grabenkrieg gegenüberstehen. Solch ein Krieg werde Europa in Aufruhr und Revolution stürzen und mit der Abschaffung seiner Monarchien enden.
Das beschrieb der polnische (Polen war damals formell ein Teil Russlands) Industrielle und Eisenbahnunternehmer Jan Bloch (auch Johann von Bloch), in seinem Buch „Die Zukunft des Krieges“, was den Zaren zu einer Friedenskonferenz inspirierte, die 1899 in Den Haag stattfand.
Wie recht von Bloch hatte, erlebte er nicht mehr, er starb 1902.
Oder hatte es der 1890 entlassene Otto von Bismarck auch geahnt, als er nach einem Kaiserbesuch 1897 bei ihm in Friedrichsruh das Schlimmste befürchtete? Als der der Kaiser gegangen war, soll Bismarck gesagt haben: Zwanzig Jahre nach Friedrichs des Großen Tod sei Preußen bei Jena und Auerstedt von Napoleon geschlagen worden. Zwanzig Jahre nach seinem Tod werde „der große Krach“ kommen. Bismarck starb 1898.
Friedrich Engels, 1849: „Der nächste Weltkrieg wird nicht nur reaktionäre Klassen und Dynastien, er wird auch ganze reaktionäre Völker vom Erdboden verschwinden machen. Und das ist auch ein Fortschritt.“
Und nochmal Engels, 1887: „Und endlich ist kein anderer Krieg für Preußen-Deutschland mehr möglich, als ein Weltkrieg, und zwar ein Weltkrieg von einer bisher nie geahnten Ausdehnung und Heftigkeit. Acht bis zehn Millionen Soldaten werden sich untereinander abwürgen (…) Zusammenbruch der alten Staaten und ihrer tragenden Staatsweisheit, derart, dass die Kronen zu Dutzenden über das Straßenpflaster rollen (…)“
Dass das so schön passt, ist naheliegend, es werden ja nur die Vorhersagen beachtet, die eintraten, die anderen lässt man unter den Tisch fallen.