Jens Spahn, die „übermüdete Regierung“ – und Angela Merkel

Was Richtiges hat da ja Jens Spahn (CDU), der ehemalige Gesundheitsminister im RBB gesagt. Er kommentiert die Nachtsitzung der Ampelkoalition.

„(…) da sehe ich eine übermüdete Regierung eher als Sicherheitsrisiko.“

Ich halte so lange Sitzungen ja auch nicht für sinnvoll und am Ende ist man übermüdet und macht Fehler.

Jens Spahn hätte aber ruhig zugegeben können, dass er so seine Erfahrungen mit Nachtsitzungen hat. Seine damalige Chefin, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nannte der Spiegel mal „die Queen der Nachtsitzung“. Und auch andere Medien schrieben über die Merkelschen Nachtsitzungen wie zum Beispiel die Sächsische Zeitung: „Bundeskanzlerin Merkel ist etwa für ihre physische Ausdauer in langen Sitzungen bekannt – die sie einsetzt, um nachts ihren müde werdenden Verhandlungspartnern Kompromisse abzuringen.“ Oder hier, nordbayern.de von 2019: „Geywitz wirft Merkel Schlafentzug als Politik-Taktik vor.“ Und Anette Schavan im Schwäbischen Tagblatt 2021: „Es wird so lange gerungen, bis es eine wirklich gute Lösung gibt – die berüchtigten, nächtlichen Sitzungen.“