„Können wir den Artikel vorher sehen?“

Auch immer schön, wenn die Gesprächspartner dann anfragen, ob sie den Artikel „nur zur Sicherheit, dass nichts falsches drinsteht“ vorher lesen können*. Was würden die denn sagen, wenn wir das bei Artikeln machen würden, bei denen es um Kommunalpolitik geht?

Aber das mit der „freien Presse“ gilt ja nur bei den anderen. Für sich erwartet man selbstverständlich kostenlose PR. Und dabei sind wir im Lokalteil schon eher nett – was natürlich auch strukturell bedingt ist.

Und wenn man es mal gemacht hat, weil man ein netter Kerl war, wurde das dreist ausgenutzt. Ein Verein fand, dass noch was fehlt und machte den Text ein Drittel länger. Und eine Truppe schrieb einen komplett neuen und auch noch kürzeren Text, der nur so vor Eigenwerbung strotzte („stolz“ war in Versalien geschrieben). Und meinte, ich solle doch den unter meinem Namen einreichen. Da schrieb ich zurück, dass kein Redakteur der Welt glauben würde, dass das ein Artikel ist, der nach einem zweistündigen Gespräch entstanden ist. Dazu müsste der mich noch nicht mal kennen.

* – Ich bin sehr dankbar, dass der Chefredakteur uns das 2016 explizit verboten hat. Mit Hinweis darauf weise ich die Wünsche nach vorher lesen auch zurück.

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