Und wieder keine Fanpost, obwohl ich in meinen Artikeln Sachen erwähne, die man von mir nicht so erwartet. Ich schreibe, wie ein Protokoller die Stadtregierung lobt.
„Grün-Schwarz ist so richtig gut“, sagte er mit Blick auf die Kommunalpolitik. „Die Roten sind in der Versenkung verschwunden.“
Ok, „nur“ Karneval, aber den Satz einfach untern Tisch fallen zu lassen, wäre gerade da ein leichtes gewesen.
Und beim Masterplan-Workshop vom gleichen Wochenende kommt auch vor, dass dort nach einem identitätstiftenden Rathaus für Darmstadt gefragt worden war. Auch den Satz hätte ich – der ein neues Rathaus jetzt nicht so dringend sieht und sich das als Wahlkampfthema wünscht – locker ausfallen lassen können.
Und auch ein Rathaus, so Elfers, das man mit Darmstadt verbinden könne.
Und obwohl ich weiß, dass das Büro des Architekten die Standortanalyse für das Rathaus gemacht hat. Man könnte mit – mit Blick darauf – sogar eher vorhalten, dass ich den Satz gebracht habe. Oder dass der Satz im Artikel fehlt. Aber noch ist keine Fanpost gekommen.
Oder ich hätte Anfang Februar die Entwürfe der Studierenden der Hochschule Darmstadt zum Neuen Rathaus auf dem Marienplatz zugunsten der anderen Projekte bei den Bachelor- und Masterarbeiten klein halten können. Oder launig über die Entwürfe lästern können. Nein, ich erwähne sogar eine Nominierung für einen Architekturpreis.
Den Entwurf von Juliane Dinter und Christine Geiger hat die Hochschule für den Caparol-Architekturpreis nominiert. „Da wurde das Rathaus von allen Seiten gedacht, und nicht nur von der Schokoladenseite“, erklärte Professor Mathias Lengfeld, was das Quartier insgesamt aufwerte.
Und: Auch Vorwürfe, man wäre parteiisch etc. sind Beeinflussung. Das geht doch an mir nicht vorrüber. Natürlich gehe ich da in mich und überlege, ob ich da irgendwas vergessen habe. Und schon hat ein Einfluss von außen mich mehr oder weniger beeinflusst.