Wir sind Weltmeister – Wofür man sich nichts kaufen kann

Mit wurde heute gratuliert, als ich erzählte, dass ich für eine Heppenheimer Zeitung schreibe. Weil gestern Sebastian Vettel Formel 1-Weltmeister wurde. Und die Bergstraße freut sich. In „Die Bergstraße feiert ihren »Hepprumer Bub«“ beschreibt ein Artikel, wie sich Fans freuen, dass Sebastian Vettel Formel 1-Weltmeister ist.

„Hepprumer“ steht für Heppenheimer. Heppenheimer, nun ja. Der Mann wohnt laut NZZ seit 2008 in der Schweiz und ist damit in meinen Schreibweisen kein Heppenheimer mehr, sondern ein Kemmentaler. Er ist „aus Heppenheim stammend“ oder sowas, aber das Synonym Heppenheimer halte ich für einen Versuche plumpe Vertraulichkeit zu schaffen, die es nicht gibt. Das gleiche gilt übrigens für den „Kerpener“, der auch in der Schweiz seine Steuern zahlte und zahlt. Warum die Kollegen vom Sport immer versuchen da so anbiedernd zu emotionalisieren – ich verstehe es nicht. Ich wäre genaugenommen Münchner, weil ich dort geboren wurde. Nein, ich bin zur Zeit Darmstädter und vor zehn Jahren war ich mal Kieler.

Faktisch habe ich nicht davon. Außer guten Gefühlen nach einem Rennen – wenn es mich interessieren würde. Aber diese Endorphine wären nach ein paar Tagen weg. Anders übrigens als das Honorar für den Rennfahrer. Es gilt eben der alte Spruch des Landadels: Liebe vergeht, Hektar besteht.