Über den Begriff „sexuellen Missbrauch“ muss man nachdenken und seine Verwendung überdenken. Im März griff das schonmal kurz ein Echo-Kommentar auf:
Missbrauch sagen Juristen dazu – aber dieser Begriff ist noch verquerer, als es juristische Fachwörter üblicherweise sind. Denn er legt den absurden Schluss nahe, dass es einen bestimmungsgemäßen Gebrauch von Kindern oder Jugendlichen zum Zwecke sexueller Befriedigung geben könnte.
Und heute Sueddeutsche-online:
Das Wort vom „sexuellen Missbrauch“ von Kindern und Jugendlichen verunklart und versteckt die Wahrheit. Es ist ein Wort aus der Zeit der Schweigekartelle, aus der Zeit, in der sexuelle Übergriffe an Kindern verharmlost, verschwiegen oder gar nicht zur Kenntnis genommen wurden. Dieses Wort sexueller „Missbrauch“ tut so, als gäbe es auch einen durchaus tolerablen sexuellen „Gebrauch“ von Minderjährigen. Es gibt ihn nicht. Der sexuelle Missbrauch in Erziehungs- und Abhängigkeitsverhältnissen ist sexuelle Gewalt.