„Ich mache fürs Uni-Radio eine Umfrage“, kam eine Studentin heute auf mich zu. „Ok“, sagte ich und die Studentin fragte: „Der Stadtrat hat ja dem Bau der Nordostumgehung zugestimmt, „was sagen sie dazu?“
Ich sagte erstmal nichts, denn ich hatte plötzlich ganz viele Gedanken im Kopf: „Was sag ich jetzt? Wieso, wird die jetzt doch gebaut? Wann war das, denn im letzten Stadtparlament war da doch nichts beschlossen worden, ich war doch da? Ach, ist die doch nicht von Heinertown, die fragen doch so viel? Welcher Stadtrat hat denn für die Nordostumgehung gestimmt? War das am Ende doch das Stadtparlament? Und wenn überhaupt, dann ist doch die Finanzierung noch gar nicht gesichert? Meint die jetzt den beschlossenen Luftreinhalteplan in dem die NOU noch drinsteht? Und ist ‚Journalisten fragen Journalisten‘ überhaupt ein sinnvolles Konzept?“
„Hm“, sagte ich, „da fällt mir jetzt so nichts ein.“ Irgendwie musste ich das Schweigen ja auflösen. „Ich brauche das aber für ein Studien-Projekt in Mainz.“ ‚Aha, dachte ich, daher die Verwirrung wegen Stadtrat und Stadtparlament. Und es ist gar nicht die TU. Und da habe ich nachgefragt: „Wann hat das Parlament denn zugestimmt?“ – „Ja, im Februar.“ – ‚Ach so“, dachte ich, ‚das war der Satzungsbeschluss‘. Ohne Finanzierung wird da kein Zentimeter gebaut.
Und so wurde das meine Antwort“: Ein knapp gescheiterter Bürgerentscheid ist nunmal auch gescheitert. Da die Regeln fürs Quorum vorher allen bekannt waren, sollte man sich da bitte an die Spielregeln halten. Aber bei dem momentanen Haushaltsdefizit brauchen wir die Nordostumgehung erstmal nicht.“