Ich bin ja kritikfähig – wenn die Kritik Substanz hat. „Das ist ja alles Murks“-Sprüche macht man mit ein paar Jahren Lebenserfahrung halt nicht mehr mit.
So neulich im Gericht: „Was sie da geschribbe hatten, stimmte ja hinnen und vornne net“, hielten mir Zuschauer vor. „Ja“, sagte ich, „zeigen sie mir die Sätze oder Absätze und dann sage ich was dazu.“ – „Nichts hat gestimmt.“ – „Zeigen sie mir die Sätze oder Absätze und dann kann ich was dazu sagen“, wiederholte ich mich. „Das war ja total verdreht“, wiederholte sich die Frau ihrerseits und ging weg.
Was soll ich sagen? Bestimmt bin ich nicht perfekt, bestimmt mache ich auch Fehler. Nur blöde anquaken ohne Begründung lasse ich mich mit 40 nicht mehr.
Ungeschickt, denn mit jeder solchen Aktion nimmt man sowas immer weniger ernst. Vermutlich gilt das für beide Seiten.
Zu dem Fall kann ich noch erzählen, dass eine Frau angeklagt war und ihr Mann sich ins Ausland abgesetzt hatte. Ich hatte dann „flüchtig“ geschrieben, weil er von der Polizei gesucht wurde. Und die Zuschauersagten mir, dass der doch nicht „flüchtig“ sein, der sei doch nur aus Deutschland weg, weil er sonst verhaftet worden wäre. Finde den Fehler …