DFB-Präsident Theo Zwanziger erwägt zurückzutreten. Weil am 25. Juli der Sportjournalist Jens Weinreich ihn in einem bislang gerichsfesten Blogkommentar als „Demagogen“ bezeichnet hatte:
Das Berliner Landgericht und das Kammergericht hatten im September eine einstweilige Verfügung zugunsten des DFB abgelehnt, die Aussage sei eine „zulässige Meinungsäußerung“. Im November veröffentlichte der DFB eine Pressemitteilung, die die Geschichte so einseitig darstellte (Weinreich habe Zwanziger ohne Anlass als „unglaublichen Demagogen“ bezeichnet), dass Jens Weinreich dagegen eine einstweilige Verfügung erwirken konnte. Zwanziger kündigte daraufhin an zu klagen. Und jetzt erwägt er zurückzutreten, wenn er verliert. „Wenn die Diffamierung meiner Person auf diese Art möglich ist, dann hat das Amt des DFB-Präsidenten jede Faszination für mich verloren„, zitiert FAZ online den Juristen (Zwanziger war unter anderem auch mal Richter in Koblenz).
Für mich wird das langsam etwas surreal: Zwei Worte, die vermutlich fast jeder nach dem Lesen in die mentale Ablage gelegt hätte, schaffen es dass der Präsident des Deutschen Fußballbundes zurücktritt? Und ich wundere mich, dass beim DFB keiner zu sein scheint, der den Präsidenten mal beiseite nimmt und ihm erklärt, dass er sich da in etwas verrannt hat. Hoffen so viele beim DFB Präsident zu werden? Oder traut sich da keiner was zu sagen?
Die ganze Geschichte bei Jens Weinreich.