Übrigens, Offenbach hat auch einen Masterplan: „Der am 25.2.2016 durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossene Plan (…) wurde im Jahr 2015 in einem neunmonatigen Dialogprozess (…) erarbeitet.“
Mit dem Darmstädter „Masterplan 2030+“ wurde im Februar 2016 begonnen, nach über vier Jahren wurde er im Juni 2020 vom Stadtparlament beschlossen.
Dann müsste unserer ja viermal besser sein … hm …
Ich kann jetzt nichts zur Qualität des Dialogs in Offenbach sagen, finde auch nicht auf die Schnelle das genaue Abstimmungsergebnis in deren Parlamentsinformationssystem, aber die Offenbach Post berichtet von einer breiten Mehrheit – und das mitten im Kommunalwahlkampf 2016. Die Abstimmung war Ende Februar und im März war die Wahl.
Und jetzt mal politisch nachgedacht: Wenn ich will, das so ein Plan auch nach meiner möglichen Abwahl Bestand hat (klar, sowas Unmögliches in Betracht zu ziehen fällt schwer), dann schaue ich doch, dass ich diese „breite Mehrheit“ zusammenbekomme – damit die Parteien, die nach mir ans Ruder kommen, nicht alleine aus politischer Sturheit und Ignoranz sagen können, dass sie den Plan ignorieren oder ändern werden, weil er nicht von ihnen ist.
Aber hier in Darmstadt wurde der Masterplan mit Koalitionsmehrheit im Pandemie-Notparlament durchgedrückt. Weil die Grünen nicht mehr warten wollten. Alle anderen Parteien, auch der Koalitionspartner CDU, hätten die Vorlage zurückgestellt, die Koalition sei jedoch zu einem anderen Ergebnis gekommen.
Echo online: Grün-Schwarz beschließt Darmstädter Masterplan mit Walderhalt