Man hat ja manchmal so eine Ahnung, das generell was nicht richtig in der eigenen Branche läuft, wenn man fünf Jahre in einem Institut war. Aber es zeigt sich, dass ich im Jahr 2001 doch die richtige Entscheidung traf. Da kannte ich nur noch nicht Axel Brennickes Laborjornal-Kolumne – weil er die erst 2003 begann.
Laborjournal Professoren wie Könige – Denn so wie noch im 18. Jahrhundert Offiziersstellen für den Adel reserviert blieben, sind in den Kliniken höhere Pöstchen oder gar Professuren für Labormedizin, Nuklearanalytik oder Mikroskopie den Medizinern vorbehalten. Das ist auch richtig so, denn die Mediziner müssen sich mit einem in drei Monaten hart erarbeiteten „Dr. med.“ adeln, während ein Biologe seine Inferiorität schon dadurch zum Ausdruck bringt, dass er mindestens drei Jahre für seinen schäbigen „Dr. rer. nat.“ braucht. Es ist also nur legitim, dass sich später nur mit einem „Dr. med.“ echtes Geld verdienen lässt.
Und ich habe nicht den Eindruck, dass sich das geändert hat.
spektrum.de, 30.10.2018: Macht und Machtmissbrauch in der Wissenschaft – Auf der einen Seite stehen befristet beschäftigte Doktoranden, deren Status oft durch und durch prekär ist. Auf der anderen Seite Professoren, denen das Wissenschaftssystem maximale Freiheiten und Macht garantiert und von deren Wohlwollen ihre Mitarbeiter fachlich und ökonomisch abhängig sind.