6. Juli 1914 – Reise- und Flottenvorbereitungen

Anders als noch einen Tag zuvor, lässt Wilhelm II. nun doch mobilmachen, jedenfalls soll sich die Flotte vorbereiten, aber einen Krieg scheint man nicht zu sehen. Dann beginnt er seine übliche Sommereise nach Norwegen. Admiral Tirpiz ist auch im Urlaub.

welt.de: Neue verwirrende Nachrichten aus Potsdam „Russland werde für Serbien nicht eintreten, da der Zar die Königsmörder nicht stützen könne und Russland militärisch und finanziell nicht kriegsfertig sei.“ Das gelte auch für Frankreich.

Daher zeigte sich der Kaiser gewiss, dass die gegenwärtige Krise sich „in etwa acht Tagen klären werde“. Dennoch ordnete er an, dass die Flotte eine eventuelle Mobilmachung vorbereite – freilich „unter Vermeidung politischen Aufsehens“.

Verschwörungstheorien gab es auch schon vor 100 Jahren. Eine zu den Sarajewomorden war: Der wahre Attentäter sei ein illegitimer Sohn von Kronprinz Rudolfs gewesen, der Franz Ferdinand für den Mörder seines Vaters hielt.

Für die eher kleine Beerdigung Franz-Ferdinands und seiner Frau gibt es im Rückblick eine Erklärung.

nachrichten.at: Im Gewittersturm zur letzten Ruhestätte Mit dem späteren Gesamtblick des Historikers beurteilt Manfried Rauchensteiner das etwas differenzierter: „Auch das Ministerium des Äußeren wird in die Verantwortung mit einzubinden sein“, schreibt er. Denn es wollte in der aufdräuenden Krise „weder den Zaren noch den britischen König oder den französischen Staatspräsidenten in Wien haben.“