Um mit seiner Flotte das Schwarze Meer verlassen zu können, muss Russland Kontrolle über die osmanisch beherrschten Meerengen Bosporus und die Dardanellen erlangen. Ein jahrhundertealtes Problem für Russland.
Auf einer Sitzung am 8. Februar 1914 entwirft der russische Außenminister Sergei Sasonow eine Überlegung, dass man die Meerengen nur in der Folge eines großen Krieges erobern und dann auch behalten können wird. Denn trotz diverser Einigungen mit Großbritannien, würden die Briten nicht ohne weiteres die russische Flotte im Mittelmeer sehen wollen.
Generalquartiermeister Juri Danilow sagte laut Christopher Clark auf dieser Sitzung:
Wir müssen bestrebt sein, den Erfolg auf dem wichtigsten Kriegsschauplatz sicherzustellen (Anmerkung: Gemeint ist ein Krieg gegen Deutschland oder Österreich-Ungarn). Mit dem Siege auf diesem Kriegsschauplatz würden uns günstige Entscheidungen auch in allen Teilfragen zufallen.
Krieg war damals allerdings ein anerkanntes und gängiges Mittel, um seine Interessen durchzusetzen. Aus heutiger Sicht unglaublich, aber damals waren Überlegungen, wie man sich etwas möglichst geschickt und legitim militärisch aneignen kann, üblich.