Ich war ja mal Forscher, und drüber schreiben ist ja prima – kommt auch eher was bei raus, als tatsächlich an der Laborbank zu stehen (nein, die „late-night experimental marathons“ – siehe weiter unten – waren nicht mein Ding; und noch weniger die damals von oben praktizierte „Wunschergebnisforschung“.)
Die Preisträgerin der Emanuel Merck-Vorlesung 2011, Carolyn R. Bertozzi von der University of California, forscht zu Zuckermolekülen auf Zellen und hat in der Vorlesung nach der Preisübergabe ein anschauliches Bild einer Zelle beschrieben.
An Zuckerketten reiht sich der Erfolg – „Früher war das Bild einer Zelle das eines Erdnuss-M&M“, erinnert die amerikanische Chemikerin an frühere Zellvorstellungen, die dieser Süßigkeit recht nahe kamen. Im Zellinneren (Erdnuss) sind die Proteine und der Zellkern, umgeben von der Lipid-dominierten Zellmembran (Schokolade), auf die Kohlenhydrate (Zuckerschicht) aufgelagert sind. Ähnlich wie bei den M&M („Schmilzt im Mund und nicht in der Hand“) ging man davon aus, dass die Zuckerschicht die Zelle schütze. Aber es ist mehr.