Die Stadt Darmstadt wird das Herbstprogramm (PDF, 250 kB) des Darmstädter Literaturhauses nicht verteilen oder auslegen. Die scheidenden Programmleiter (Verträge wurden angeblich kommentarlos nicht verlängert) haben in ihrem Vorwort für den Geschmack der Stadt zu offene Worte gewählt:
Als wir anfingen, hieß das Literaturhaus noch „Haus der Literatur“, wie es jetzt heißt, kann kein Außenstehender mehr erkennen: Es ist – seit Jahren! – eingerüstet, nicht der kleinste Hinweis verrät mehr, worum es sich bei dem baufälligen Gebäude handelt.
Unser Büro wies zwar eine Reihe selten gewordener Möbelstücke der Marke Sperrmüll auf, einen Computer suchte man indes vergeblich: so zogen wir es vor, zu Hause zu arbeiten – auf eigene Kosten. […] Scheinwerfer als Bühnenbeleuchtung galten der Stadt als unfinanzierbar, im Baumarkt erwarben wir günstige Wohnzimmerleuchten: Wir konnten darüber lachen.
Was wir weniger lustig finden, ist, dass der neue Kulturdezernent und seine Kulturbeauftragte, von denen in ihrer Amtszeit niemand eine unserer Veranstaltungen besuchte, dem Literaturhaus „mangelnde Ausstrahlung“ vorwerfen: hier werden Ross und Reiter verwechselt. […] Das also ist „der neue Stil“, von dem der OB, der – ahnten Sie’s ? – auch unser derzeitiger Kulturdezernent ist, in seinem Wahlkampf sprach.