Chance in der Chemie

Das Weiterstädter Evonik-Werk von oben mit Blickrichtung Nordosten. (Foto: Evonik)

Das Spezialchemie- und Hochleistungsmaterialienunternehmen Evonik kümmert sich auch um Schülerinnen und Schüler, die aus verschiedenen Gründen keinen Ausbildungsplatz bekommen. „Start in den Beruf“ heißt das Programm, das es in ähnlicher Form auch bei anderen Unternehmen der Branche gibt.

Das sieben Monate laufende Programm ist eine Berufsvorbereitungsmaßnahme, die junge Menschen, die mindestens eine Hauptschulabschluss haben müssen, ausbildungsreif machen soll.
Als ich vor einigen Jahren davon hörte, hatte ich mich ja gefragt, ob den Teilnehmern überhaupt klar ist, welche Chance sich da für sie auftut? Denn in der Chemiebranche ist die Wertschöpfung ja recht hoch und nun kommt man da trotz nicht ganz so guter Noten und früherer Schwierigkeiten bei der Ausbildungssuche dort rein.

Vergangene Woche hatte ich nun in Weiterstadt mit einem jungen Verfahrenstechniker bei Evonik sprechen können. Und da zeigt sich, dass viele die Chance doch nicht nutzen können. In den vergangenen sechs Jahren waren insgesamt 91 junge Menschen im Evonik-Programm (am Stadtort Darmstadt-Weiterstadt) und 58 Prozent wurden übernommen, 15 von Evonik, 38 von anderen Unternehmen. Die Quoten in den einzelnen Jahre schwanken zudem stark. 2014 waren es 17 Teilnehmer, nur je zwei wurden von Evonik und anderen Betrieben übernommen. Und 2016 wurden elf von 13 übernommen (Evonik und andere Firmen). Trotz dieser Quoten läuft das Programm seit über zehn Jahren und wird fortgesetzt.

Echo online: Wendepunkt Ausbildung

„Die Systeme haben eine Tendenz zur Selbstaufschaukelung“ und „kreisende Erregungen im Netzwerk“

Prof. Dr. Peter Kruse bei der 4. Sitzung der Enquete Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ am 5. Juli 2010.

Der Psychologe Prof. Peter Kruse hatte 2010 (!) bei einer Sitzung der Bundestagsenquetekommission „Internet und digitale Gesellschaft“ was interessantes über die Dynamik des Internets vorhergesagt.

(Es) gibt eine grundlegende Machtverschiebung vom Anbieter zum Nachfrager. (…) wenn die drei Dinge zusammenkommen, hohe Vernetzungsdichte, hohe Spontanaktivität und kreisende Erregung, dann kann ich Ihnen sagen, was passiert: die Systeme haben eine Tendenz zur Selbstaufschaukelung (…) Und wenn Sie diese Situation noch vorhersagen wollen: Das wird bei diesen Netzen prinzipiell nicht gehen. Wir können gerne in die Glaskugel gucken, aber (…) nicht-lineare Systeme können Sie nicht vorhersagen. (…) Wenn Sie einigermaßen nah dran sind am Markt, einigermaßen nah dran an den Menschen, dann (haben Sie) ein Gefühl für die Resonanzmuster der Gesellschaft. (…) Wir bekommen einen extrem starken Bürger (…)

Wieder kein "Darmstädter Tagblatt" mehr

Die Wochenzeitung „Darmstädter Tagblatt“ wird nach etwas mehr als vier Jahren eingestellt. 2013 war es vor der Bundestagswahl herausgekommen. In der ganzen Zeit hatte das über Anzeigen finanzierte Blatt aber auch nie so richtig mehr als acht Seiten bekommen. Das aber schaffen andere über Anzeigen finanzierte Blätter wie zum Beispiel die seit 2004 erscheinende „Neue Rottweiler Zeitung„, die Printausgabe hat aktuell 20 Seiten.

Darmstädter Tagblatt: Das traditionsreiche Darmstädter Tagblatt erscheinen nächste Woche zum letzten Mal

Deutsche Innenminister, Prepper und US-Milliardäre

Es gibt Menschen, die bereiten sich auf größere Katastrophen vor. Und diese sogenannten „Prepper“ (von „to be prepared“) sind nun den deutschen Innenministern aufgefallen:

Redaktionsnetzwerk Deutschland: Innenminister wollen „Prepper“-Szene bebachten lassen

Das ist eine gute Gelegenheit für die deutschen Behörden ein paar Dienstreisen in die USA zu beantragen.

wired.de: Superreiche aus dem Silicon Valley und anderen Teilen der USA mieten Bunker, kaufen Helikopter und erwerben Grundstücke in Neuseeland.

Adventskonzert mit Blech in der Kirche

Vier von der achtköpfigen Brasslbande: Richard Hasenzahl, Wolfgang Degreif, Uwe Klappich, Patrick Klappich und Sebastian Becker.

Eine nicht ganz so stille Nacht gab es mit den Blechbläsern der „Brasslbande“ am vergangenen Freitag in der katholischen Kirche Weiterstadt. Die Band zeigte sich örtlich wie musikalisch abwechslungsreich, wechselte ihre Positionen in der Kirche und auch die Spielweisen.

Echo online: Acht Blechbläser in der Kirche

Ex-SPD-Medienstaatssekretär aus NRW kommt im SPD-Land Rheinland-Pfalz unter

Ein SPD-Politiker aus NRW ist zum Direktor der Landesmedienanstalt Rheinland-Pfalz gewählt worden. In Nordrhein-Westfalen regieren ja inzwischen CDU und FDP.

Der Direktor wurde ohne Ausschreibung gesucht, von einer Findungskommission, deren Mitglieder laut „Übermedien“ geheim waren, und deren „Fundstück“ bis zur Wahl auch geheim blieb. Das Geld für die Landesmedienanstalten kommt in der Regel von denen, die die Rundfunkbeiträge bezahlen, also von uns Bürgern. Der Rechtsanwalt Markus Kompa, Fachanwalt für Urheber und Medienrecht, bewarb sich zwischenzeitlich auch auf den Posten.

Ich frage mich ja immer noch, warum die SPD bei solchen – ich nenne es mal – Postenschiebereien immer noch mitmacht? Nur weil es die anderen Parteien auch tun, ist kein Grund, sondern Wasser auf die AfD-Mühlen.

Offenbar steht es um die Genossen schlimmer als ich dachte, sie glauben offenbar nicht mehr daran, Wahlen noch normal und mit guten Leuten gewinnen zu können.

faz.net: Medienklüngel Rheinland-Pfalz – Die roten Würfel sind gefallen

medienkorrespondenz.de: Eumann (…) erhielt eine Stimme mehr als unbedingt erforderlich.

Übermedien: Ein Klüngelmännchen für die Medienaufsicht

Nur, warum wurde der Mann eigentlich nicht in NRW Direktor, da gibt es doch auch eine Landesmedienanstalt? Da gibt es einen Hinweis bei

Übermedien: Dass die NRW-Landesregierung damals das Mediengesetz des Landes änderte, hatte durchaus auch parteipolitische Gründe. Wie die „Medienkorrespondenz“ schreibt, wurde damals so „gewissermaßen per Gesetz festgelegt, dass der amtierende LfM-Direktor Jürgen Brautmeier nach Ablauf seiner ersten Amtsperiode Ende September 2016 nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren kann und die Medienanstalt verlassen muss“. Eine Rolle spielte dabei offenbar, dass Brautmeier Mitglied der CDU ist. Offiziell durfte er nicht mehr antreten, da er Historiker ist, kein Volljurist.
(…) Die SPD hat das im novellierten NRW-Mediengesetz so verankert: Wer nicht die Befähigung zum Richteramt hat, hat leider auch nicht die Befähigung, Chefmedienaufseher zu werden – wie Marc Jan Eumann, der Geschichte und Völkerrecht studiert hat. Aber in Rheinland-Pfalz ist das egal. Dort gibt es diese Vorschrift praktischerweise nicht.

Ach ja, der Rechtsanwalt Kompa wäre Volljurist gewesen. Nur trat der ja zu spät und nicht in NRW an.

Nachtrag:

deutschlandfunk.de: Interview mit Marc Jan Eumann – Ins Amt geklüngelt? – Ich will Ihnen aber sagen, Frau Klein, ganz offen: Ich finde zum Stil gehört auch, dass Sie mir einfach mal gratulieren, dass ich diese Wahl gewonnen habe. Aber das ist offensichtlich auch Teil …