„Buffy, the Vampire Slayer“ wird 20 Jahre alt

Anfangssequenzen aller „Buffy“-Staffeln

Oh, die taz erinnert mich daran, dass eine meiner Lieblingserien, „Buffy, the Vampire Slayer“, 20 Jahre alt wird. Weia, das heißt ja auch, dass ich … ok. Ich sollte mir neue Lieblingsserien zulegen, dann ist der Altersabstand wieder kürzer.

Die Serie hieß bei uns „Buffy, im Bann der Dämonen“, was es eigentlich besser trifft, denn im Laufe der sieben Staffeln, ging es nicht nur gegen Vampire. Die Serie lief damals ein Jahr nach dem Debut in den USA ab 1998 auf Pro 7 – am Nachmittag, ich meine, es war samstags. Bis der Sender merkte, dass das in den USA gar keine Kindersendung ist und die Serie dann – ich glaube ab 2001 – dann Mittwochabend lief.

Das gute an „Buffy“ war zum einen der Humor, der durchblicken ließ, dass die Serie sich selbst nicht so ernst nimmt. Das andere war der über eine Staffel locker gespannte Handlungsbogen. Anders als heute bei so einigen Serien, musste man nicht jede Folge gucken, um den Überblick zu behalten, da die Rahmenhandlung nur langsam voranging, während das „Monster of the Week“ zur Strecke gebracht wurde.

Dann gab es auch immer wieder gute Ideen, wie die Musicalfolge „Once more, with feeling“. Oder die Folge „Hush“ in der so gut wie gar nicht gesprochen wird. Gut gefallen haben mir auch die finalen Folgen ab Staffel drei (der Bürgermeister mutiert zu einem Dämon), vier (da sollte man die letzten drei Folgen gucken) und fünf (da wird eine Göttin auch für den Zuschauer gut ausgetrickst).

Auch plante Autor Joss Whedon über die einzelne Staffel hinaus. Eine Szene in der dritten Staffel löst sich erst in der fünften auf. Und in der fünften haben auch die Zuschauer dadurch erstmal was zum nachdenken, denn es gibt eine neue Figur, die aber angeblich schon immer da war …

Auch dass es plötzlich mehr als eine Vampirjägerin gibt, wird in der ersten Staffel angelegt. Da man damals noch nicht mal eben im Internet nachschaute, wie denn die Serie in den USA weiterläuft, waren das Ende der 5. Staffel und die 6. Staffel etwas seltsam für mich. Aber wie ich später erfuhr, sollte die Serie mit der 5. Staffel enden (weswegen die Gegnerin eben die schwer zu toppende Chaos-Göttin „Glory“ war). Und was sollte man da in der 6. Staffel noch draufsetzen? Also gab es in Staffel sechs einen Satz Alltagsprobleme, bis Willow aufdreht.

Tja, mit der 7. Staffel war dann im TV doch Schluss. DIe Serie ging dann als Comic weiter. Nur müssen mir bei Comics auch die Zeichnungen gefallen und nicht nur die Handlung, weswegen die Hefte nichts für mich waren.

Den Titelsong spielt übrigens eine Band names „Nerf Herder“, was ein ziemlicher Insider-Name ist. „Nerf Herder“ ist ein Begriff aus Star Wars. Prinzessin Leia nannte Han Solo in „Das Imperium schlägt zurück“ einen „Nerf Herder“, was auf Deutsch mit „Wookie-Treiber“ übersetzt wurde.

Hans Walsers Würfelwelt

Die Welt als Würfel ist mehr als eine Spielerei, sie ist eine verzerrungsärmere Darstellung.

Weltkarten sind immer verzerrt, weil man eine Fläche nicht gleichmäßig auf einer Kugel verteilen kann. Eine Lösung bietet die „gnonomische Projektion“. Samstag war das ein Thema auf dem Schülertag des 20. Forums „Begabungsförderung Mathematik“.

Echo online: „Wir packen die Welt in einen Würfel.“

Unter www.walser-h-m.ch kann man auch PDF-Vorlagen für die Würfelwelt herunterladen.

Darmstadt und Offenbach (Link)

Das Gekabbel zwischen Darmstadt und Offenbach ist wohl älter als ich gedacht habe, wie ein Artikel der Offenbach Post zeigt:

„Seit Jahren schon werden mir Klagen einzelner junger Leute aus dem Kreise Offenbach, welche ihre Dienstpflicht in Darmstadt erfüllen müssen, vorgetragen, die darin gipfeln, daß sie ganz besonders deshalb, weil sie aus Offenbach sind, in der unerhörtesten Weise drangsaliert und gepeinigt werden.“

Der Reichstagesabgeordnete Carl Ulrich im Jahr 1893. 1919-1928 war er der erste Ministerpräsident des Volksstaates Hessen.

Deutungshoheit gewinnen und von den Tatsachen ablenken

We’re not at war with the administration, we’re at work. Marty Baron, Washington Post-Chefredakteur
Inzwischen zeigen die USA sehr schön was mit solchen Behauptungen im Stile „You are fake news!“ versucht wird: Deutungshoheit gewinnen und von den Tatsachen abzulenken.

Denn die Taktik dahinter ist: Wenn der eine sagt, dass das Glas kaputt sei und der andere, dass es voll sei, dann neigt man dazu, erstmal halbvoll zu glauben. Damit hat aber der, der das Glas kaputt gemacht hat, schon gewonnen. Nur gibt es keinen Mittelweg zwischen voll und kaputt. 

Leider ist es nicht immer so einfach wie in dem Glasbeispiel und das gibt Trump, Spicer & Co. den Spielraum, den sie brauchen.

State of the City 2017 – Ein Blick auf Darmstadts Einnahmen, Ausgaben und Schulden

Die Darmstädter Ergebnis- und Finanzhaushalte zwischen 2006 und 2017. Nachtrag: Die Zahlen für 2017 waren Schätzungen, die am 2. Mai 2017 deutlich nach unten korrigiert wurden.

Die Grafik ist ein Update der Grafik aus dem vergangenen Jahr – ich habe glücklicherweise das Excel-Sheet wiedergefunden auf dem mir der rot-schraffierte „Schuldenschatten“ eingefallen war. Der Haushalt für 2017 ist mit drin und auch der Nachtrag für 2016.
Beim kommunalen Haushalt gibt es immer zwei Haushalte. Einen sogenannten Ergebnishaushalt (i.d.R. ist der mit „Haushalt“ gemeint), in dem stehen die laufenden Einnahmen und Ausgaben, was inzwischen Erträge (grüne Linie) und Aufwendungen (schwarze Linie) heißt. Und dann gibt es noch den Finanzhaushalt, in dem werden die Investitionen abgebildet.
Die Investitionen werden aber nicht aus dem Ergebnishaushalt bezahlt. Deswegen kommt es zu der verwirrenden Formulierung mit „der Haushalt ist ausgeglichen und der Kämmerer macht x Millionen Euro neue Schulden“. Die Schulden sind Kredite (hier rot schraffiert). Deren Zinsen sowie die Tilgungen werden über den Ergebnishaushalt abgezahlt. Wenn der Haushalt nicht ausgeglichen ist, werden für den Ausgleich auch Kredite aufgenommen.
Was auffällt: Die Einnahmen steigen, aber auch die Ausgaben. Wäre man bei den Ausgaben auf dem Niveau von, sagen wir mal 2014, geblieben, wäre der Ergebnishaushalt inzwischen 140 Millionen Euro im Plus. Und irgendwie ist auch etwas Glück dabei, wenn man auf die Gewerbesteuererträge guckt (blaue Linie). Die sind inzwischen dreimal so hoch wie 2011, als die Stadtregierung von rot-grün auf grün-schwarz umgefärbt wurde. 
Nachtrag: Die Zahlen für 2017 waren Schätzungen, die am 2. Mai 2017 vom Magistrat deutlich nach unten korrigiert wurden. So geht die Kämmerei nur noch von 160 Millionen Euro aus Gewerbesteuererträgen aus anstelle von 212 Millionen Euro.

Trolle im Wahlkampf: Bevölkerungswachstum

Neulich behauptete einen Grünen-Freud im Wahlkampf folgendens auf Facebook Darmstadt …

Manchmal ist das auf fb schon spaßig. Die jetzige grün-schwarze Koalition in Darmstadt sei in sechs Jahren erfolgreicher gewesen als die SPD die 60 Jahre davor, behauptet einer. Und als er nach einem Beispiel gefragt wird, werden als einziges die Einwohnerzahlen von 2011 und 2016 genannt. Ok, da wären zwar auch Bürgerversammlungen gewesen, die es vorher noch nie gab (eine zur Nordostumgehung lass ich jetzt mal unter den Tisch fallen), aber gut.

(Nachtrag: Dieses Manöver „steile These und ein drister Beleg“ ist übrigens die Taktik eine politischen Trolls. Denn während man sich an dem Beleg abarbeitet und guckt, ob der stimmt, kann der schon die nächste Behauptung in die Welt setzen etc.)

Da ich keine Lust habe, mich auf fb rumzuärgern (und am Ende gelöscht zu werden, weil der Kommentator seinen Kommentar und die daran anhängenden löscht) hier mal eine kleine Analyse (hier habe ich ja Hausrecht, das macht alles besser kontrollierbar, hier lasse nur ich Beiträge verschwinden. :-D).

Eigentlich könnte ich es ganz kurz machen: Unglaublich aber wahr, aber die Einwohnerzahl Darmstadts wuchs schon die 60 Jahre davor. 1950 waren es 95.000, im Jahr 2010 waren es 144.000. Das sind 1,5 mal mehr als 1950. Bis 2016 wuchs die Bevölkerung dann auf 160.000 Einwohner. Das ist um das 1,1-fache. Also waren die Sozis (gegen die geht ja die Behauptung) erfolgreicher, die Stadt wachsen zu lassen.

Tata.

Bevölkerungsentwicklung Darmstadt 1939-2016

Dabei wäre ich sowieso vorsichtig, die Stadtentwicklung der vergangenen 60 Jahre komplett der SPD in die Schuhe zu schieben. Das haben die Genossen womöglich gar nicht verdient. Zwischen 1971 und jetzt war das Baudezernat nämlich wie folgt besetzt:

Herbert Reißer (CDU), Rafael Reißers Vater, war zwischen 1971 und 1980 Stadtbaurat, Wolfgang Rösch (CDU) war von 1981 bis 1994 Baudezernent. Bis dahin wurden hauptamtliche Dezernate noch mit einzelnen Oppositionspolitikern besetzt. Ihm folgte Michael Siebert von den Grünen, er war Bürgermeister und Baudezernent. Dann krachte die Koalition und von 1996 bis 1997 war Wolfgang Gehrke (CDU) Bürgermeister und Baudezernent, dann war Hans-Jürgen Braun (Grüne) Baudezernent (bis (2003). Dieter Wenzel (SPD) folgte ihm nach und 2009 wiedergewählt. Seit 2011 entscheiden die Grünen über das Baudezernat, das mit Brigitte Lindscheid (Grüne), dann Cornelia Zuschke (ok, parteilos aber auf Grünen-Ticket) und jetzt Barbara Boczek (Grüne) besetzt wurde. Ok, angenommen, das Amt ist unwichtig und der OB entscheidet eh alles. Warum wollte und will man es dann besetzen? Eben.

Und jetzt ernsthaft: Seit 1998 wächst Darmstadt wieder, zogen anfangs rund 1000 Neubürger pro Jahr in die Stadt sind es inzwischen 2000 pro Jahr. Die Erklärung dafür ist aber nicht die Farbenlehre der jeweiligen Regierungskoalition (1998 übrigens rot-grün) sondern, dass Darmstadt zu den Schwarmstädten gehört, wo junge Menschen wegen Ausbildung, Studium und Arbeitsplatz hinziehen. Und dann Freunde, Bekannte und andere nachholen, weil es dort so klasse sein soll.

Jetzt sind die Darmstädter Hochschulen und Unternehmen aber auch nicht in den vergangenen sechs Jahren entstanden, die gibt es schon etwas länger, Merck beispielsweise seit 1668, die Technische Hochschule seit 1877.

Bevölkerungszuwachs war das einzige Beispiel, das genannt wurde. Daher kann ich jetzt mit der Klugscheißerei schon aufhören.