„Kein Produkt lässt sich leichter, zu nahezu Null Kosten unter die Leute bringen, wie Texte und Fotos.“

Richard Gutjahr macht sich so seine Gedanken zum Zeitungssterben und schägt besseres Micropayment vor:

„Die Menschen wollen im Internet alles kostenlos. – Ach ja? Allein Apple hat in den vergangenen 10 Jahren nicht nur einmal, sondern 7 mal bewiesen, dass User sehr wohl bereit sind, für digitale Inhalte im Netz gutes Geld zu bezahlen“

„(…) seit Einführung der Flatrate für Festnetz und für unterwegs, konsumiere ich mehr Zeitungs- und Zeitschriftenangebote als je zuvor. (…) Spontan-Abrufe, aufgrund von Empfehlungen (…) Schon oft hätte ich gerne ein paar Cent gezahlt, wohlgemerkt, nicht für ein ganzes Heft. Für einen speziellen Text. Singular.

„Ich höre schon die Kritiker rufen: Dann werden in Zukunft nur noch Inhalte angeboten, die sich gut verkaufen lassen. (“Graubrot”) fiele dann durch das Raster – Oh irony! Als ob das bei der gedruckten Zeitung jemals anders gewesen wäre.“

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Verkaufsoffener Sonntag in Weiterstadt

Aktuell (6.1.2013): Loop & Co. haben heute (6.1.) offen – Verkaufsoffener Sonntag in Weiterstadt vom hessischen Verwaltungsgerichtshof nicht abgesagt

Sonntag (11. November 2012) war verkaufsoffener Sonntag in Weiterstadt. Anwohner im Stadtteil Riedbahn sorgten sich, dass es wieder so läuft wie an Allerheiligen, als wegen zuviel Verkehr (Shoppingtouristen aus den Bundesländern mit Feiertag plus Berufsverkehr und Baustelle auf der Bundesstraße) die Autos durch ihr Wohngebiet geleitet wurden.

Für Sonntag waren nun die Ampelphasen umgestellt und eine Bundestraßenkreuzung teilweise gesperrt worden. Was wohl half, denn es gab keinen Stau bis tief in den Stadtteil und auch keinen Rückstau bis ins Loop 5-Parkhaus.

Ok, rein ins Gewerbegebiet gab es schon Stau:

Verkaufsoffener Sonntag am 11.11.2012 in Weiterstadt.


Ihre für Sonntagnachmittag geplante Demonstration gegen Durchgangsverkehr in der Wiesenstraße hatten die Anwohnern jedoch abgesagt.

Die Demonstration um 16.30 Uhr sei von den Behörden und Gericht abgelehnt worden, sagte Anwohner Rainer Weiss. „Man hatte uns zwar eine Uhrzeit von 14:30 Uhr als Alternative zugestanden, aber dies, davon bin ich überzeugt, hätte uns nicht wirklich weiter gebracht.“ Weiss dankte „den Damen und Herren des 3. Polizeireviers, die eine hervorragende Arbeit leisten“, bat die rund 60 Anwesenden nach Hause zu gehen und erklärte die Demonstration für beendet.

Den Riedbahnern war der Kragen geplatzt, als an Allerheiligen der Verkehr aus dem verstopften Parkhaus des Einkaufszentrums Loop 5 durch ihre Anliegerstraße geleitet worden war. Shoppingtouristen aus Nachbarbundesländern und Berufsverkehr plus Baustelle auf der Bundesstraße B42, hatten den regulären Verkehrsfluss kollabieren lassen, sodass die Stadt die Anliegerstraße geöffnet hatte.

Ab 14.30 Uhr standen am Sonntag Landespolizei und zeitweise Stadtpolizei am Übergang zwischen Wiesen- und Riedstraße. Ursprünglich sollen sie die Demonstration absichern. Stattdessen kontrollierten sie nun Autofahrer oder hinderten sie durch die Anliegerstraße zu fahren. „Wenn ich da langfahre, kriege ich einen Knollen?“, fragte ein gut gelaunt wirkender Autofahrer durchs offene Fenster. „Stimmt“, riefen zwei Polizeibeamtinnen zurück, woraufhin der Fahrer die Riedstraße weiterfuhr. Wer die Wiesenstraße als Scheichweg aus Richtung Darmstadt genommen hatte, wurde kontrolliert und notiert. Kennzeichen aus Nürnberg, Darmstadt, Aschaffenburg oder Heppenheim legten nahe, dass die Fahrer keine Anlieger waren. „Das ist aber nicht so einfach, seitdem man sein Nummernschild behalten darf“, gab ein Polizist zu bedenken.

Als einen Moment lang kein Polizeiwagen vor Ort war, sprachen die Anwohner selbst Autosfahrer an, die sich auf den Weg durch Durchfahrt verboten-Straße machen wollten.

Anwohner, die zum demonstrieren mit ihren Schildern („Mehr Kontrollen lassen Falschfahrer grollen“) gekommen waren, sahen die Umkehrer und Kontrollen mit Genugtuung. Aber auch wenn regelmäßig Nicht-Anlieger durchfuhren, waren am Sonntag keine Autoschlangen in der Wiesenstraße. Ein Polizist vom 3. Revier wies gegen 20.30 Uhr darauf hin, dass die geänderten Ampelphasen geriffen hätten. Er regte zudem an, zu überlegen, ob man den Linienbus aus der Straße verlegen könnte, da man dann die Straße leichter absperren könne.

Kampagnenauftakt 2012/2013 – KV Weiterstadt

So, am 11.11. ging sie los, die neue Karnevalkampagne. Arbeitnehmerfreundlich feiern die Narren aber am drauffolgenden Wochenende, oder feiern rein in den 11.11. – wie am Samstag der Karnevalverein Weiterstadt (KVW).

Mangels Tanzmariechen – das ist gerade auf Schüleraustausch in Brasilien – hatte der Verein sich einen Ersatz überlegt und eine richtig gute Idee: Die Ex-Tanzmariechen. Und zwar alle sechs die es seit 1976 gab.

Weiterstädter Tanzmariechengala: Anna Klink (2006-2012), Nadja Gruber (1994-2000), Heike Linnert (1978-1986), Ute Frieß (1976-1979), Bezi Bormet (1985-1992) und Anna Lohrum (2001-2005).

Die Idee fanden sogar Nicht-Karnevalisten gut, wie ich hörte.

Und – jetzt kommt kostenlose Medienberatung – das ist was, was auch prima für ein Foto wäre, wenn man es vorher weiß. Denn so war mir das noch nicht untergekommen (seit bald sieben Jahren Lokalteil). Aber die Fotografen bleiben keine vier Stunden bei einer Veranstaltung und hoffen auf ein gutes Motiv.

Was nebenbei das Problem beim Karneval ist – also die Sitzungsdauer. Die Beiträge – vor allem die Tanznummern – sind in der Regel gut (außer so einige als Büttenreden getarnte Witzparaden) nur dauert eine Sitzung eben mehrere Stunden. Das kann man gar nicht alles schreiben. (Ja, mir ist klar, dass es zahlreiche Gruppen gibt, die sich fast ein Jahr lang vorbereiten und die alle unterkommen müssen.)

Der Neue Politikstil war am Samstag in Eberstadt

Für Samstag (3.) hatte die Bürgerinitiative „Pro Eberstadt“ zu einer Planungswerkstatt in die Geibelsche Schmiede eingeladen. Verschiedene Themen von Verkehr über Grünflächen, Spielanlagen, Flaniermeile und den Versorger im ehemaligen Radio Wilms/Luftpumpe sollten in Kleingruppen erörtert werden.

40 Bürger waren gekommen, auch eingeladene Kommunalpolitiker von CDU, FDP, SPD und Uwiga. Aber keiner der Grünen, weder aus der Stadt, noch aus Eberstadt – und das wären auch fünf Stadtverordnete von insgesamt 23 gewesen. Der Grünen-Ortsverband hatte auf die Einladung eine Absage geschickt.

Unser Oberbürgermeister hat eine qualifizierte Bürgerbefragung angekündigt und diese wird wohl in diesem Jahr stattfinden. Grundsätzlich finden wir, dass wir erst dieses Bürgervortum abwarten wollen.

Anmerkung: Die Bürgerbefragung war im Juni angekündigt worden.

Erst dachte ich ja, der Neue Politikstil (Motto 1: Gute Idee, leider nicht von uns und Motto 2: Redet doch was ihr wollt, wir entscheiden eh anders.) werde nur im Parlament gespielt und gegenüber den Bürger findet tatsächlich was neues mit den Bürgerversammlungen in den Stadtteilen und zum städtischen Haushalt statt.

Seit dem Zirkus um den Zirkus scheint der Neue Poltikstil aber auch auf Betroffene (wie den Zirkus Knie, dessen Einladung zur Besichtigung kein Koalitionär folgte) oder Bürger, wie die in Eberstadt am Samstag, ausgedehnt zu werden.

Natürlich ist mir die Konstellation bei „Pro Eberstadt“ bewusst. Die BI wünscht sich einen Ortsbeirat – ein Uwiga-Thema – und einer der Protagonisten ist ehrenamtlicher Stadtrat – für die Uwiga. Da glaubt natürlich jede Stadtregierung, dass das ein Oppositionsvehikel ist und wird da nur mitspielen, wenn es gar nicht anders geht. Und sich vorführen lassen schonmal gar nicht. Nur: Das könnte man ja mit dem neuen Politikstil überwinden.

Ach ja: Jetzt könnte einer der Grünen ja was dazu sagen – aber halt, das geht ja nicht. Denn wie einer mal auf Facebook erklärte, könne man ja nur was dazu sagen, wenn man dabei war. (Das war damals auf die Stadtparlamentsitzung bezogen, in der die Mehrheit der Minderheit die Aussprache wegnahm – und das auch Tage danach noch richtig fand.

Nachtrag: Jetzt gibt es auch ein OB-Ansage zur Umfrage – Bürgerbefragung noch in diesem Jahr.