A propos Olympia

Sport ist gesund:

FR-Online – Mit Knochenbrüchen ins Geschichtsbuch: Im Ziel verlor Petra Majdic mehrfach das Bewusstsein, das Siegerpodest konnte die Bronzemedaillengewinnerin nur mit fremder Hilfe besteigen und bei ihrem Auftritt vor der Weltpresse verzog die Dritte im klassischen Langlauf-Sprint nach jedem Satz vor Schmerzen das Gesicht. […] Einen Tag danach gab der slowenische Mannschaftsarzt Matjaz Turel die genaue Diagnose bekannt: vier Rippen gebrochen, dazu ein Lungenfellriss.

Wer Schnee räumt und wer nicht


Links ein Bürgersteig, rechts die Straße. Per Satzung kann die Stadt die Gehwegräumung den Vermietern und Hausbesitzern aufs Auge drücken und die geben es weiter an Mieter oder Räumdienste.

Für ihre Straßen hat die Stadt sich eingeräumt, dass sie die in Prioritätsklassen einteilen darf. Und dann wird halt nach Priorität geräumt. Für die Gehsteige gilt diese Priorität natürlich nicht. Man darf auch kein Schild aufstellen – wie die Stadt im Herrngarten – wo verkündet wird, dass dort jnicht geräumt wird.

Nichts gegen eine Räumpflicht. Ich habe nur was gegen selbstgerechte Regelungen, bei denen der Bürger der Dumme ist.

Zitat: Lob für den Altkanzler

Es gibt Politiker, die werden unter Druck zu Diamanten, wie Helmut Schmidt, und es gibt Politiker, die unter Druck zerbröseln, wie Rudolf Scharping.
Michael Spreng

Eigentlich geht es in Sprengs Blogeintrag um Guido Westerwelle, aber das könnte man auch anders sehen. Sueddeutsche.de: “Westerwelle – der Beste seit Franz Josef Strauß“. Oder Spon: Guido Westerwelle hat seine Hartz-IV-Attacken von den US-Republikanern abgekupfert

Namensspielchen reloaded

Zeit einen 20 Jahre alten Witz hervorzukramen und neu zu erzählen:

– Warum wurde Thomas de Maizière Innenminister und nicht Finanzminister?
– Weil er Angesichts des Haushaltslochs nicht zu Thomas de Misère werden wollte. Haha.

Ok, ok, das ist eigentlich ein altes Wortspiel. Die Älteren werden sich erinnern, dass vor rund 20 Jahren in der DDR-Ministerpräsident Lothar de Maizière (die zwei sind Cousins, beide in der CDU, beide Juristen) regierte. Er war der erste frei gewählte DDR-Regierungschef und stand einem Land vor, dass eigentlich pleite war.

Damals scherzte ein DDR-Kabarettist: „Was heißt Konkursverwalter auf Französisch?“ – „Notar de Misere“. (Ja, das reimte sich noch etwas besser.)

Armageddons Vorboten – Einschläge auf den Straßen – Stadtverordneten sollen Mittel stellen

Wer erinnert sich noch an den Bruce Willis-Film „Armageddon“ von 1998? Da kündigten viele kleine Meteoriten den Einschlag einen Riesenteils an. Sowas droht uns jetzt wohl auch – wenn man die Krater auf den inzwischen wieder schnee- und eisfreien Straßen so sieht und nicht an so was unspektakuläres wie „Schlaglöcher“ (gähn) glauben will.

Die Stadt ist jedenfalls dabei die Löcher zu flicken:

Straßenschäden erfordern schnelle Maßnahmen vor allem für die Landgraf-Georg-Straße – Auch in weiteren Straßen im Stadtgebiet muss zügig saniert werden

Heute, Freitag (5.) wurde am Vormittag mit ersten Straßensanierungsarbeiten begonnen. Witterungsbedingt können im ersten Schritt nur die gröbsten Schäden saniert werden.

Nachdem in den vergangenen Tagen die Temperaturen wieder angestiegen sind, hat das städtische Straßenverkehrs- und Tiefbauamt gestern umfangreiche Schadensbegutachtungen auf der Landgraf-Georg-Straße, auf dem Fiedlerweg, der Erbacher Straße und der Bleichstraße vorgenommen. Besonders auf der Landgraf-Georg-Straße wurden beträchtliche Schäden deutlich.

Um die Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden, wurden daher in der Landgraf-Georg-Straße zwischen Fiedlerweg und Pützerstraße Hinweisschilder auf Straßenschäden aufgestellt. Gleichzeitig wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h angeordnet.

Auch in weiteren Straßen im Stadtgebiet muss zügig saniert werden, kündigte Darmstadts Bau- und Verkehrsdezernent, Stadtrat Dieter Wenzel, vor Ort an: „Die Stadt Darmstadt ist sich der enormen Straßenschäden bewusst. Die Stadtverordneten sind nun gefordert, die notwendigen Finanzmittel bereit zu stellen!“

Beim letzten Satz frage ich mich nur was das in Zeiten ohne Haushalt bringt. Der Kämmerer hatte den Etat für 2010 ja zurückgezogen, weil das RP wegen 50 Millionen Euro Defizit mit Ablehnung drohte. Der 2010er Haushalt soll nun im Mai fertig sein.

Zur Zeit können die Stadtverordneten neue haushaltswirksame Projekte beschließen wie sie lustig sind, der Magistrat darf sie ohne Haushalt nicht umsetzen. Das einzige was weiter fließt, ist Geld, dass die Stadt aufgrund von laufenden Verträgen auszahlen muss. Das hatte jedenfalls Kämmer und Bürgermeister Glenz den Grünen auf eine kleine Anfrage geantwortet, als die wissen wollten, was ohne Haushalt so geht.

„Die Stadtverordnetenversammlung kann Vorhaben beschließen, die mit weiteren finanziellen Verpflichtungen verbunden sind. Die Umsetzung dieser Beschlüsse ist aber erst möglich, wenn diese in einem von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Haushaltsplan etatisiert sind und
dieser durch die Aufsichtsbehörde genehmigt ist. Ohne einen in Kraft getretenen Haushaltsplan können für neue Vorhaben keine Verpflichtungen eingegangen werden.“

Die gute Fee gibt es tatsächlich

Bisher kannte ich ja nur die Zahnfee. Die ist ganz nett, die bringt einem pro ausgefallenem Milchzahn ein Goldstück. Und die mit den Wünschen. Aber das sind ja nur Märchen.

Aber viel, viel besser – weil sie existiert – ist die „Signing Fee“. Die bringt einem mit wortwörtlich einem Federstrich ganze Jahresgehälter – und man behält sogar seine Zähne.

Naja, klappt nicht immer (das mit dem Jahresgehalt), wie gerade der Bundestrainer feststellen musste:

Sueddeutsche.de: Streit um Löw eskaliert
Das DFB-Präsidium hat die Verlängerung des Vertrages von Joachim Löw auf seiner außerordentlichen Sitzung auf die Zeit nach der WM in Südafrika vertagt. […] Die Leitung der Nationalmannschaft erwartete für einen neuen Zweijahreskontrakt eine sogenannte „Signing Fee“ in Höhe eines Jahresgehalts, hieß es in Berichten am Tag der Sondersitzung.

Darmstadt erinnert an die Regeln für den Winterdienst

(Pressemitteilung) Wegen der anhaltenden Winterwitterung und nach einer ganzen Reihe von Anfragen weist die Stadt Darmstadt darauf hin, dass die Schnee- und Eisbeseitigung auf den Gehwegen Sache der Anlieger der jeweiligen Grundstücke ist.

Wunderbar. Nur die Stadt selbst, die scheint sich davon ausnehmen zu können. Oder wie soll ich sonst solche Schilder, wie die im Herrngarten, verstehen:

Die Stadt kann sich im Herrngarten von der Räumpflicht befreien.

Für Normalbürger jedenfalls gilt:

Befestigte und unbefestigte Gehsteige sind zwischen 7 Uhr und 21 Uhr in der meist begangenen Fläche auf einen Meter Breite von Schnee und Eis frei zu halten. Fußsteige mit starkem Verkehr und Fußgängerstraßen müssen auf zwei Meter Breite freigehalten werden.

Und nebenbei bitte mal eben die Quadratur des Kreises:

Salzstreuung darf nur bei Glatteis oder Eisregen erfolgen. Gleiches gilt für andere Streustoffe, die chemische Auftaumittel wie Harnstoffe, Ammonium-Salze, Phosphate oder Stoffe vergleichbarer Art enthalten.

Abstumpfende Streustoffe wie Splitt oder Sand sollten lediglich in den notwendigen Mengen zum Bestreuen von Schneerückständen verwendet werden, da sie sonst die Geh-, Fahrrad- und Überwege sowie die Kanäle verschmutzen.

Aber wenn’s einen hinlegt, haften die Grundstücksanlieger, die im Zweifelsfall mal doch besser Salz und tonneweise Split gestreut hätten. Schon klar.

Darmstädter Bus- und Bahnfahrer streiken heute

HR-Online – bei der Heag Mobilo steht bislang (8.29 Uhr) nichts dazu – meldet, dass die Beschäftigten der HEAG mobiBus ganztägig warnstreiken und die Straßenbahnfahrer aus Solidarität mitmachen. Der RMV ergänzt, dass der AIRLiner nicht zum Frankfurter Flughafen fährt.

Und der RMV erhöht jeden Dezember seine Tarife und Stadt sowie Landkreis werben mit einer 30.000 Euro-Kampagne auf „charmante und ansprechende Weise für den öffentlichen Nahverkehr im Dadina-Gebiet“ (Landrat Klaus-Peter Schellhaas und stellvertretender Dadina-Vorstandsvorsitzender).

Update, Heag Mobilo hat was organisiert: Ersatzverkehr auf den Achsen Hauptbahnhof – Luisenplatz – Kranichstein sowie Schloss noch bis 21 Uhr

Für Quantität in den Redaktionen – Vergleiche waten hinkend durch den Hombach

Der Geschäftsführer der WAZ-Mediengruppe, Bodo Hombach, gab einer seiner Publikationen ein Interview und verneinte, dass Redaktionen viele Mitarbeiter brauchen:

Qualität ist nicht gleich Quantität. Ich wundere mich über Aussagen, dass nur viele Menschen gemeinsam journalistisch hochwertig arbeiten können. […] Wird das Bild des Malers besser, wenn zwei weitere mitmischen? Ich denke nicht. Tolles Schreiben ist das, womit der Journalismus punktet. Und durch Recherche, Themen und Präsenz.

Ich weiß ja nicht, was für Geschichten Bodo Hombach in seinen Blättern haben will, er widerspricht sich jedenfalls mit dieser Aussage. Es ist ja nicht so, dass die zwei Maler am gleichen Bild malen. Diese Maler brauchen nämlich jeden Tag ein Bild. In der Zeit, in der der eine malt (toll schreibt), sucht der andere ein neues Motiv (Thema) oder prüft nach, was hinter dem gemalten Haus steckt (Recherche). Kleiner Merksatz, der verblüffenderweise auch hier gilt:

Von den drei Eigenschaften „gut“, „schnell“ und „preiswert“, gibt es immer nur zwei auf einmal.

Haben die nur noch einen Maler, aber eine Wand, die zwei Bilder braucht, dann reicht die Zeit halt nur noch fürs malen. Und irgendwann merken die Leser, dass die Farben seit Jahren dieselben sind und die Objekte im Hintergrund immer gleich aussehen. Sicherlich kann man eine Zeitung auch mit wenig Personal voll bekommen, wenn man die paar Mitarbeiter täglich auf drei Termine schickt. Nur kommt man dann rein aus Zeitmangel über die pure und unkritische Wiedergabe meistens nicht hinaus. Und mit Aussichten auf solch ein …, nennen wir es mal Angebot, … sollte sich ein Geschäftsführer doch mal fragen, ob er wirklich glaubt, weiterhin dafür Kunden zu finden? Artikel liefern, die nicht über das hinausgehen, was die anderen Anwesenden dort ebenfalls waren, erlebt haben, geht in Zeiten, in denen jeder via Internet für seine Veranstaltungen trommeln kann, nur bei wenigen Themen gut. (Meiner Meinung nach sind das Gerichtsreportagen und Berichte über Ausschusssitzungen des Stadtparlaments. Anstelle selber dort rumzusitzen, hofft man auf einen, der die ganze Zeit da war und eine Zusammenfassung liefert.) via Stefan Niggemeier und Indiskretion Ehrensache.